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Weltsparen: Festgeld-Angebote mit stabiler Einlagensicherung?

Seit dem Jahr 2013 bietet die Marke Weltsparen nun Festgeld-Angebote europäischer Banken für deutsche Sparer an. Die hinter Weltsparen.de stehende und in Berlin ansässige Raisin GmbH ist nach eigenen Angaben mittlerweile in über 30 Ländern aktiv.

Dabei konnte das Unternehmen bislang 45.000 Kunden erreichen und ein Anlagevolumen von 1 Milliarde Euro vermitteln (Angaben der Rasin GmbH vom August 2016).

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Weltsparen: Europäische Banken für
deutsche Sparer

Die erste Angebote der Plattform Weltsparen wurden vom Verbrauchermagazin "Finanztest" der Stiftung Warentest dabei noch eher kritisch beurteilt: So konnte etwa die bulgarische Fibank die Tester nicht überzeugen, da die Einlagensicherung des Staates Bulgarien als nicht stabil genug eingeschätzt wird, um deutsche Sparer im Krisenfall schnell zu entschädigen. Mittlerweile vermittelt Weltsparen jedoch auch Festgelder von Banken aus EU-Staaten, deren Einlagensicherung auch von kritischen Medien als stabil und tragfähig eingeschätzt wird. Ein Beispiel ist etwa die schwedische Nordax Bank oder die FirstSave Euro aus Großbritannien.

Empfehlenswerte Festgeld-Angebote von Weltsparen aus EU-Ländern mit stabiler Einlagensicherung sind aktuell unter anderem
das Festgeld der Hoist Finance (Schweden) sowie
das Festgeld der Resurs Bank (Schweden).

Staaten mit stabiler Einlagensicherung

Finanztest führt daher aktuell auch die entsprechenden Angebote von Weltsparen in seinen Vergleichen. Wie oben beschrieben trifft dies jedoch nicht auf alle Angebote zu, sondern lediglich auf Tagesgeld und Festgeld aus Staaten mit einer stabilen Einlagensicherung. Doch wie können Verbraucher eine stabile Einlagensicherung beurteilen?

Anhaltspunkte für die Finanzkraft und Vertrauenswürdigkeit eines Landes gibt dessen Bewertung oder "Rating" durch internationale Ratingagenturen wie Standard & Poor's oder Fitch. Das Rating eines Staats spiegelt dessen Kreditwürdigkeit wider und gibt damit eine Einschätzung zu dessen Fähigkeit, Kredite und Schulden zurückzuzahlen.

stabilität
EU-Staaten mit stabiler
Einlagensicherung
Bild: twinlili / pixelio.de

AAA (Triple A) ist dabei die beste Bewertung und trifft aktuell auf die folgenden EU-Staaten zu: Deutschland, Niederlande, Schweden, Dänemark und Luxemburg. Länder wie Frankreich, Großbritannien oder Österreich erhalten zumindest ein Rating von mindestens AA (Stand: Juni 2016).

Einen Überblick über die aktuellen Ratings der EU-Staaten und europäischer Länder bietet unter anderem der Wikipedia-Artikel zum Thema.

Anleger sollten hier eigenverantwortlich entscheiden und ihr Geld nur in Ländern anlegen, deren Bonität sie vertrauen. Finanztest hält Geldanlagen aus Ländern mit einem Rating von AAA oder AA vertrauenswürdig. Damit kämen etwa Angebote von Weltsparen wie die Euram Bank (Österreich), die FirstSave Euro (Großbritannien) oder die Nordax Bank (Schweden)in Frage.

So funktioniert Einlagensicherung im Ausland

In allen EU-Staaten ist eine gesetzliche Einlagensicherung vorgeschrieben, die aktuell 100.000 Euro pro Anleger und Kreditinstitut absichert. Zuständig für die Entschädigung der Anleger sind dabei die nationalen Einrichtungen in den jeweiligen Staaten. Können diese im Krisenfall nicht zahlen, haftet zunächst der Staat für die Guthaben der Sparer.

Wird die Kreditwürdigkeit eine Staats als schwach eingestuft, muss sich zunächst zeigen, ob dieser im Krisenfall seinen Forderungen schnell genug nachkommt und die Anleger zeitnah entschädigt. Daher die Zweifel mancher Medien an der Einlagensicherung von Staaten mit geringer Bonität. Die Chancen für eine schnelle Entschädigung der Sparer stehen bei Staaten mit hoher Kreditwürdigkeit jedenfalls besser. Vorsichtige Anleger schauen daher sowohl auf die Bonität der Banken als auch der Staaten, denen sie ihr Geld anvertrauen.

Sonderfall Großbritannien

Großbritannien gehört zu den Staaten, deren Einlagensicherung als stabil eingestuft wird. Allerdings garantiert der britische Staat Anlegern einen Betrag von maximal 75.000 britischen Pfund. Unter anderem durch den Brexit und den niedrigen Kurs des britischen Pfunds beträgt die Sicherungsgrenze in Großbritannien damit gegenwärtig weniger als 100.000 Euro. Deutsche Sparer sollten daher einen großzügigen "Puffer" noch oben bei ihren Geldanlagen berücksichtigen, damit der vollständige Geldbetrag abgesichert ist.

Fazit

Weltsparen bietet deutschen Sparern attraktive Angebote für Tagesgeld und Festgeld. Konkrete Erfahrungen und einen ausführlichen Test des Anbieters gibt es im Artikel Weltsparen Erfahrungen.

Anleger sollten in jedem Fall die Kreditwürdigkeit der Banken sowie der Staaten berücksichtigen, denen sie ihr Geld anvertrauen. Einen Anhaltspunkt dafür bieten die Ratings der entsprechenden EU-Staaten durch die internationalen Ratingagenturen. Neben Deutschland sind daher Angebote aus Schweden, Großbritannien oder Österreich empfehlenswert.

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